Aussehen
Die Rasse der Shagya-Araber verfügt über eine gewisse Ähnlichkeit mit dem arabischen Vollblut. Sie sind allerdings um einiges größer als diese. Shagya-Araber haben eine ausgewogen proportionierte und stabile Statur. Es kann auch vorkommen, dass Einzelfälle dem Englischen Vollblut ähneln. Der Kopf ist ausdrucksvoll, leicht, aber nicht immer trocken. Normalerweise ist die Nase gerade. Manchmal hat sie ein Hechtprofil. Die Augen sind groß. Die Ohren sind hingegen eher klein und fein. Die Nüstern sind stark gedehnt. Der wohlgeformte Hals ist lang und nur wenig gekräftigt. Er setzt hoch an einem markanten Widerrist sowie langen, schrägen Schultern an. Der ausreichend lange Rücken endet in einer langen, geraden Kruppe, an welcher der Schweif weit oben ansetzt. Die Shagya-Araber besitzen ein gutes Fundament; die Beine sind lang, trocken und sportlich, zugleich auch sehr stark. Die Fesseln sind geneigt und die Hufe hart und voluminös. Ihr Gang kann oft sehr ausgeprägt und raumgreifend sein.
Shagya-Araber haben ein Durchschnittsstockmaß von ungefähr 155 cm.
Zumeist sind Shagya-Araber Schimmel, ähnlich wie beim arabischen Vollblut. Es kommen aber auch Braune und Füchse vor, seltener Rappen. Bei der Geburt sind die Fohlen braun oder schwarz. Sehr selten treten bei dunklen Pferden in kleinem Ausmaß weiße Abzeichen auf. Das Fell ist sehr dicht und die Fellhaare lang, im Gegensatz zu dem der Originalaraber. Allerdings ist das Langhaar nur genügsam dicht, aber glatt und fein.
Herkunft und Haltung
Die Shagya-Araber stammen eindeutig von den arabischen Vollblütern ab. Trotzdem haben sie sich sehr schnell „eigenständig gemacht“ und sich in Ungarn durchgesetzt, um als eigene Zucht geführt zu werden. Dort wurde ihnen aber auch englisches, ungarisches und iberisches Blut eingekreuzt. Stammvater dieser Rasse war der Hengst Shagya, durch welchen die Rasse, wie man sieht, auch ihren Namen erhielt. Shagya war ein syrischer Hengst, der ab 1836 im Gestüt Babolna deckte. Damit prägte er die schon im Jahr 1789 begründete Zucht der Rasse erheblich. Er war sehr klein, sein Stockmaß lag sogar unter der eines Vollblutarabers. Dieser Schwachpunkt wurde durch Einkreuzung von englischem Vollblut ausgeglichen. Das arabische Aussehen wurde bewahrt. Die ungarische Kavallerie schätzte die Shagya- Araber sehr wegen ihrer Strenge und Bescheidenheit. Sie setzten sie auch im Geschirr ein. Die Shagya- Araber sind für fast alle Reitsportarten geeignet.
Art und Wesen
Die Rasse wurde auf Charakter und Leistung getrimmt und zurechtgezüchtet. Durch das Einkreuzen von Rassen, die bereits an das ungarische Klima angepasst waren, kam ein robustes und zähes Pferd zu stande. Mitunter haben die Shagya-Araber einen cholerischen Charakter, was vom Vollblutaraber stammt, aber auch äußerst belastbare Nerven. Diese Pferde sind besonders umgänglich. Da sie sehr couragiert und eigensinnig sind, brauchen sie eine starke, aber ruhige Hand, die sie durch die Ausbildung führt.
Herkunft: Ungarn (Hauptzuchtgebiet); Verbreitung: Europa- und Weltweit
Stockmaß: 150-160 cm
Farben: hauptsächlich Schimmel, auch Braune, Füchse, Rappen
Eignung als: Freizeit, Kutschpferd